Achtsamkeit und MBSR

      

"Es ist in der Tat ein radikaler Akt der Liebe,

sich einfach hinzusetzen, allein, und

eine Weile still zu sein."

Jon Kabat-Zinn

MBSR

Stressbewältigung

durch

Achtsamkeit

 


Was ist Achtsamkeit?

Der Begriff Achtsamkeit ist in den letzten Jahren immer häufiger in den Medien und in Präventionsangeboten zu finden. Aber Achtsamkeit ist nichts Neues, sondern eine in jedem Menschen vorhandene Fähigkeit.

Jeder Mensch hat achtsame Momente in seinem Alltag. Allerdings wirken der zunehmende Zeit- und Leistungsdruck und der Drang, mehrere Dinge auf einmal tun zu wollen, der natürlichen Achtsamkeit entgegen. Viele Menschen können nicht  mehr den Moment leben, selbst in der Freizeit nicht, sondern sind häufig in der Vergangenheit oder in der Zukunft unterwegs.
Wenn wir Stress haben, z.B. durch Arbeitsbelastung, Krankheit oder Sorgen, verengt sich unser Blickfeld. Oft haben wir nur noch die Probleme im Fokus unserer Aufmerksamkeit und sehen nicht mehr, dass viele Dinge in unserem Leben auch in Ordnung sind.

Jon Kabat-Zinn definiert Achtsamkeit folgendermaßen:

„Achtsamkeit ist die Fähigkeit, auf eine bestimmte Weise aufmerksam zu sein:

bewusst, im gegenwärtigen Augenblick und ohne zu urteilen. 

Was ist MBSR?

Das Programm Mindfulness-Based Stress Reduction (MBSR) wurde von Dr. Jon Kabat-Zinn 1979 an der Universitätsklinik von Massachusetts (USA) entwickelt, um Menschen mit unterschiedlichen Belastungsstörungen (u.a. Schlafstörungen, Schmerzen, Ängsten, chronischen Krankheiten) eine Möglichkeit zur Selbsthilfe zu geben.  Die Methode verkörpert einen ganzheitlichen Ansatz und beinhaltet achtsamkeits-basierte Übungen zur Stressbewältigung. Wissenschaftlich fundierte Ansätze aus Psychologie und Stressforschung ergänzen das Programm.

Zahlreiche internationale Studien belegen die gesundheitsfördernde, stressreduzierende und die Lebensqualität steigernde Wirkung von MBSR.

Die Methode wird weltweit im Gesundheitsbereich, in pädagogischen und sozialen Einrichtungen ebenso wie in Unternehmen erfolgreich angewendet.

Während der Teilnahme am MBSR-Programm wird die Achtsamkeit sowohl durch die formelle Achtsamkeitspraxis als auch durch informelle Übungen im Alltag geschult.

Dadurch lernen die Teilnehmer das anzunehmen, was in diesem Moment da ist, nach Möglichkeit ohne es zu bewerten. So kann der Geist in Situationen, die mit Stress, Schmerz und unangenehmen Gefühlen verbunden sind, aufhören, gegen diese Unannehmlichkeiten anzukämpfen, wird ruhiger und gelassener. Aus der größeren Gelassenheit heraus können sich neue Perspektiven und Lösungswege aufzeigen.

Aber nicht nur unangenehme Dinge werden achtsamer wahrgenommen, sondern auch den schönen Dingen des Lebens, an denen wir häufig unbemerkt vorbeieilen, kann mehr Aufmerksamkeit und Wertschätzung entgegengebracht werden.

Wir lernen, mit dem zu sein, was gerade ist und das Leben in seiner ganzen Fülle anzunehmen.

"Die Übung der Achtsamkeit kann zu der Entdeckung führen, dass es im eigenen Inneren eine Dimension tiefer Entspannung, der Stille und der Einsicht gibt. Es ist, als ob man eine unbekannte Landschaft betreten würde, von der man bis dahin allenfalls eine vage Vorstellung hatte und die einen unversieglichen Quell positiver Energie birgt, den wir zum Verständnis unserer selbst und zu unserer Heilung nutzen können. Und diese Landschaft ist leicht zu erreichen, in jedem Augenblick ist sie uns so nah wie unser Körper, unser Geist und unser Atem. Unverstellbar durch unsere Probleme liegt sie vor uns, und sie kann von großem Wert für uns sein, ob wir es mit einer Herzerkrankung, Krebs, chronischen Schmerzen oder einfach nur mit großem Alltagsstress zu tun haben."

Jon-Kabat-Zinn, Gesund durch Meditation